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Giardien: Wie kann ich bei Hunden & Katzen Giardien natürlich behandeln & vorbeugen

  • Was sind Giardien?


Giardien (Giardia duodenalis, auch Giardia intestinalis, Giardia lamblia) sind einzellige Parasiten, die sich im Darm des Hundes ansiedeln und dort auch vermehren. Sie gehören weltweit zu den am häufigsten vorkommenden Parasiten und befallen Hunde sowie auch Katzen


  • Wie bekommt mein Hund Giardien?

Die Übertragung erfolgt durch die orale Aufnahme der infektiösen Stadien (Zysten), z.B. wenn Hunde mit dem Kot befallener Vierbeiner in Berührung kommen oder kontaminiertes Wasser, z.B. aus Pfützen, aufnehmen. Da das hundetypische Verhalten einen regelmäßigen Kontakt mit diesen Infektionsquellen mit sich bringt, sind Giardien bei Hunden entsprechend häufige Mitbewohner: Einer Untersuchung zufolge wurden in Deutschland in 16,6 % der an ein Untersuchungslabor eingesandten Kotproben Giardien nachgewiesen



  • Was sind die Symptome einer Giardieninfektion?

-Immer wieder auftretende und stinkende starke Durchfälle (puddingartig oder dünn breiig oder wässrig)

-grün gelblicher und sehr übelriechender Kot – ein fürchterlicher Gestank – süßlich und etwas nach Verwesung riechend.

-Blutiger Kot

-Schleim überzogener Kot

-Blähungen, Bauchkrämpfe

-Appetitlosigkeit

-Erbrechen

-Gewichtsverlust trotz Nahrungsaufnahme

-Bei einem längeren starken Giardienbefall kann es u.a. zu diesen Symptomen kommen: -Ekzeme, Juckreiz, Allergien, chronischen Verdauungsstörungen, Anämie.


Hunde, die sich in der Wachstumsphase befinden oder in landwirtschaftlichen Betrieben und Zwingern gehalten werden, sind besonders häufig von Giardien betroffen. Obwohl Giardien bei Hunden insgesamt weit verbreitet sind, verläuft eine Infektion oft ohne erkennbare Symptome. Nur bei jungen Tieren oder bei starkem Befall können Durchfall, Erbrechen, Schleim- oder sogar Blutbeimengungen im Kot auftreten. Auch weicher Kot kann auf eine Infektion mit Giardien hinweisen. Die Symptome können aber auch unregelmäßig oder intermittierend auftreten.

Da derartige Symptome auch bei anderen Darmerkrankungen vorkommen, ist es wichtig, eine Infektion möglichst zweifelsfrei zu bestätigen. Dafür gibt spezielle Kotproben-Antigen-Tests, die eine hohe Zuverlässigkeit aufweisen



Zugegeben, es gibt heftige und hartnäckige Verläufe einer Giardiose. Allerdings sehr selten und bei schon vorerkrankten Tieren.

In der Regel ist eine Giardiose harmlos und bleibt unbemerkt. Ein darm-gesundes Tier mit einem guten Immunsystem wird mit den kleinen Schmarotzern leicht fertig. Giardien sind allgegenwärtig und es wird vermutet, dass mehr als 70% aller Hunde mit Giardien infiziert sind. Die meisten symptomlos und ohne zu erkranken.











  • Was kann ich tun?


Behandlung von Giardien:


Eine medikamentöse bzw. schulmedizinische Behandlung ist in den meisten Fällen wenig vielversprechend, weil es häufig zu Reinfektionen kommt. Daher werden diese Behandlungen meist mehrfach wiederholt. Dabei wird Fenbendazol (z. B. Panacur) und / oder Metronidazol eingesetzt. Letzteres ist ein Antibiotikum, welches eine Dysbiose (Verschiebung der Darmflora – hier Infos zum (Darmflora check ) nach sich ziehen kann. Diese schwächt das Immunsystem, sodass der Körper sich noch weniger gegen die Giardien zur Wehr setzen kann. Berichte wiesen darauf hin, dass der häufige Einsatz von Metronidazol sich negativ auf die Bauchspeicheldrüse auswirken kann. Studien aus dem Humanbereich weisen ebenfalls darauf hin, dass eine Behandlung eine Pankreatitis auslösen kann

Die naturliche Behandlung zur Giardienbehandlung sieht hier demnach einen anderen Ansatzpunkt vor. Es ist eine vielseitige Vorgehensweise notwendig


  1. Aufbau des Mikrobioms/Darmsanierung

  2. Ganzheiliche Unterstüzung

  3. Ernährung

  4. Hygiene


Unterstützung des Mikrobioms:

Eine Giardien-Infektion bei Hunden ist mit signifikanten Veränderungen in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms verbunden. Daher erscheint es sinnvoll, das Mikrobiom zu unterstützen. Probiotische Bakterienkulturen und präbiotische Fasern haben ganz allgemein positive Auswirkungen auf das Immunsystem und können helfen, die generellen Giardien-Entzündungsanzeichen zu reduzieren.

Aus diesem Grund ist es sinnvoll, das Mikrobiom durch Synbiotika (Kombination aus probiotischen Bakterien und präbiotischen Faserstoffen) zu unterschützen.

Ein Synbiotikum sollte bei einer Giardiose lange, also über etwa 12 Wochen verabreicht werden. Im Übrigen ist ein solches Supplement auch bei einer schulmedzinischen Behandlung sinnvoll, denn eine Antibiose mit Metronidazol kann das Mikrobiom nachhaltig schädigen und auch für die eingesetzten Wurmmittel zeichnet sich ein solcher Einfluss ab.

Bei einer schwer.

Eine komplette Darmsanierung wird nötig, bei immer wiederkehrenden Infektionen und Imunschwäche. Bei Fragen einer Kompletten Darmsanierung wenden sie sich an Info@hund-und-katze.com


Die natürliche Unterstützung:

Für verschiedene Kräuter ist eine antiparasitäre Wirkung nachgewiesen. Speziell für die Pflanzen, die Berberine enthalten wie z. B. Wurzelrinde von Berberitzen oder Kanadische Gelbwurz ist eine Wirkung gegen Giardien belegt.

Wird eine schulmedizinische Behandlung mit Metronidazol angestrebt, so kann auch Mariendistel-Extrakt eingesetzt werden, da es die negativen Effekte der Antibiose zu reduzieren und die Wirkung zu verbessern scheint .

Eine weitere Methode zur Unterstützung ist das Giardien-Protokoll von Swanie Simon, welches eine Kombination von Synbiotika, MSM (Methylsulfonylmethan) und kolloidalem Silber vorsieht. Swanie empfiehlt außerdem, bei einem stark angegriffenen Darm (zu erkennen an starker Schleimausscheidung und/oder blutigem Kot) eine Mischung aus 2 Teilen Slippery Elm und je 1 Teil Eibischwurzel, Großer Klette und Mädesüß einzusetzen. Daraus wird ein Brei mit kaltem Wasser angerührt, der zwischen den Mahlzeiten verabreicht wird.




Anpassung an die Ernährung:

Die Anpassung des Futters ist eine weitere Möglichkeit, das Tier zu unterstützen. Häufig wird im Rahmen der Giardienbehandlung ein kohlenhydratarmes Futter empfohlen.

Trockenfutter eignen sich dafür nicht, da sie für gewöhnlich 35– 55 % Kohlenhydrate enthalten, aber es gibt einige Nassfutter, die kohlenhydratarm sind und auch BARF erfüllt natürlich diese Kriterien. Übrigens kann auch rohes Fleisch mit Giardien kontaminiert sein. Um diesen Infektionsweg auszuschließen, sollte das Fleisch mindestes eine Woche lang bei mindestens -4°C eingefroren werden. Dies tötet die Giardien sicher ab.

Ist der Darm stark in Mitleidenschaft gezogen, sodass heftige Symptome auftreten, sollte das Futter auf jeden Fall angepasst werden. Es sollte alles gemieden werden, was schwerverdaulich ist, also bindegewebrseichen Komponenten wie z. B. Pansen, Trockenkauartikel wie etwa Schweineohren oder Ochsenziemer und auch Knochen sollten vorübergehend nicht gefüttert werden. Außerdem sollte dann auch der Fettgehalt nicht zu hoch sein. Es kann auch Sinn machen, das Futter eine Zeit lang zu kochen, also eher eine Art Schonkost aus gekochtem Fleisch und Obst sowie Gemüse (nach Verträglichkeit z. B. Apfel, Heidelbeeren, Karotten, Chicorée – diese Sorten enthalten viele präbiotische Fasern) zu füttern. Reis, Kartoffeln oder andere starke Kohlenhydratquellen sollten dabei natürlich gemieden werden.

Die häufig bei Durchfallerkrankungen eingesetzte Moro‘sche Möhrensuppe ist übrigens nicht geeignet, um Giardien zu bekämpfen. Die Suppe eignet sich eher im Rahmen der Behandlung bakteriell verursachter Durchfälle. Allerdings kann es im Rahmen einer Giardiose aufgrund des geschädigten Mikrobioms sowie der Darmschleimhaut auch zu einer Sekundärinfektion kommen – krankmachenden Bakterien wird der Weg geebnet, sodass sie sich leichter vermehren können. In solchen Fällen ist die Suppe durchaus sinnvolll.


Hygiene:

Das Entfernen von Kot sind sehr wichtig, um die Verbreitung von Giardien und Reinfektionen zu vermeiden. In diesem Zusammenhang sollten auch alle Oberflächen in der Wohnung, die mit Kot in Berührung gekommen sind, gereinigt werden. Giardien sind recht hartnäckig, können aber mit einem Dampfstrahler oder durch Einfrieren abgetötet werden. Es gibt nur wenige Desinfektionsmittel, die für den Einsatz gegen Giardien geeignet sind. Bei langhaarigen Tieren sollte das Fell im Bereich des Afters und der Hinterbeine vorübergehend gekürzt oder nach jedem Kotabsatz shampooniert werden, damit keine infektiösen Zysten im Fell hängen bleiben und auf dem Sofa landen.

Können sich Menschen anstecken?

Die Giardiose ist eine Zoonose. Darunter versteht man Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden können. Im Falle der Giardien ist das Risiko einer Übertragung von Hunden auf den Menschen laut ESCCAP Deutschland e. V. jedoch sehr gering.

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